Wie du Kommunikation in der Beziehung spielend meisterst

Der vorige Schlüssel hat dir klar gemacht, wie wichtig es ist, zu deinen Bedürfnissen und Wünschen zu stehen und sie deinem Partner authentisch mitzuteilen. Ich will es hier ganz klar auf den Punkt bringen.

Das ist der wohl wichtigste Satz über Beziehungen,
den du jemals lesen wirst:

Der einzige Weg,
das Leiden aufrecht zu erhalten,
ist, sein Inneres nicht mitzuteilen.

Gopal Norbert Klein, Traumatherapeuth

Lass das mal auf dich wirken. Das ist wirklich VIEL.

Nur dann, wenn wir unser Inneres mitteilen, wird unser Leiden (in unseren Beziehungen und unserem Leben) aufhören.

Es fällt dir aber schwer, deine Gefühle, Ideen, Bedürfnisse und Sehnsüchte deinem Partner mitzuteilen? Und wenn ihr versucht habt, zu reden, ist es oft schief gegangen?

Super! Damit bist du nicht allein. Das geht fast allen Menschen so. Deshalb gibt es ja so viele Probleme in Beziehungen.

Doch du ahnst es schon, es gibt auch hierfür Lösungen. Und 3 einfache Schritte, wie du sofort deine Kommunikation verbesserst, will ich dir hier zeigen.

Gerade, wenn es um schwierige Themen geht, vermeiden wir es oft, mit unserem Partner darüber zu reden. Doch genau da wäre es am wichtigsten. Wenn Problemthemen nicht gelöst werden, staut sich immer mehr Unmut und Unwohlsein auf und irgendwann fliegen uns die Probleme so massiv um die Ohren, dass es zu spät ist.

Sprich die Themen so schnell wie irgend möglich an. Jedes Warten macht es nur schlimmer.

Um ein konstruktives Gespräch zu führen, halte dich an die folgenden Hinweise:

1. Zeige deine friedliche Absicht und dein Wohlwollen

Mache dir klar, ob du gegen deinen Partner kämpfen oder mit ihm eine Lösung finden willst.

Willst du mit deinem Partner eine liebevolle Beziehung führen oder einen Krieg?

Falls dir deine Beziehung manchmal wie ein Schlachtfeld vorkommt, sieh dir diesen Beitrag an:

Signalisiere deinem Partner schon durch deine Körpersprache und Haltung, dass du in Frieden kommst, und du keine Bedrohung für ihn bist.

  • Zeige deine offenen Handflächen.
  • Halte Abstand.
  • Atme tief.
  • Mache nur ruhige Bewegungen.

Wenn du deinem Gegenüber von Anfang an zum Ausdruck bringst, dass du ihn nicht angreifen willst, sondern stattdessen Verständigung und Verständnis willst und dass es euch beiden miteinander besser geht, dann wird er alles, was du dann sagst, besser aufnehmen können und nicht mit Abwehr reagieren.

Du könntest zum Beispiel so anfangen:

“Ich möchte, dass es uns beiden gut geht.”
“Ich will, dass wir uns besser verstehen.”

2. Sprich über dich, nicht über ihn

Es ist essenziell wichtig, dass du nur über deine eigenen
Gedanken, Empfindungen, Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse sprichst.

Verwende “ICH” statt “DU“!

Beispiel:

Ich sehe, dass du jeden Abend stundenlang mit deinen Freunden chattest.
Ich fühle dabei einen großen Schmerz in mir.
Ich respektiere dein Bedürfnis. Und ich will auch, dass du das machst, weil ich weiß, wie wichtig dir das ist.
Doch mir geht es nicht gut damit, weil ich das Bedürfnis nach mehr Nähe zu dir habe. Ich möchte mit dir zusammen einen Film anschauen und dabei kuscheln.
Ich kann das Problem nicht alleine lösen und bitte dich um deine Hilfe.
Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam eine Lösung finden, mit der wir beide wirklich gut leben können.

3. Nenne Gründe

Ganz oft entstehen Streits, weil wir nicht mitteilen, warum uns etwas stört.

Wie geht es dir, wenn dein Schatz zu dir sagt:
“Ich will jetzt nicht reden.”

Und wie geht es dir, wenn er stattdessen sagt:
“Ich möchte darüber nicht jetzt beim Kochen reden, weil mir das Thema wichtig ist und ich mit voller Aufmerksamkeit dabei sein möchte. Deshalb lass uns bitte nach dem Essen darüber sprechen.”

Wenn du zudem ausdrückst, was du wirklich willst, werdet ihr euch noch besser verstehen:

“Wenn du eine halbe Stunde zu spät kommst und mir nicht Bescheid gibst, macht mich das wütend, weil ich mich dann hilflos und wertlos fühle. Ich möchte, dass wir beide miteinander respektvoll umgehen. Deshalb gib mir bitte nächstes Mal rechtzeitig Bescheid.”

Kennst du das auch? Bei manchen Gesprächen ist die Redezeit sehr ungleich verteilt. Wenn du Einsicht zeigst “Ich sehe, dir ist es wichtig, viel von dir mitzuteilen” und klar machst “Ich will dir auch gern den Raum dafür geben” dann fühlt sich dein Gegenüber wahrgenommen.

Dann kannst du auch deine Bedürfnisse äußern: “Ich will mich auch mitteilen” und begründen “weil ich habe viel Schönes zu sagen und mir ist es wichtig, wahrgenommen zu werden.”

“Ich lasse dich ausreden, weil es mir wichtig ist, dass sich jeder im Gespräch wirklich ausdrücken kann… Deshalb möchte ich diesen Raum in unserem Gespräch auch haben.”

Konstruktive Kommunikation funktioniert übrigens auch im geschäftlichen Umfeld:

“Ich fühle mich sehr ärgerlich darüber, dass Sie mir in der Konferenz vorhin immer wieder ins Wort gefallen sind. Das empfinde ich als demütigend. Außerdem befürchte ich, dass das in den nächsten Konferenzen wieder passieren wird. Ich sehe ein, dass wir alle durch die kritische Projektlage sehr angespannt sind. Mein Anliegen ist es, dass wir gut miteinander auskommen und uns gemeinsam für einen guten Projektfortschritt einsetzen. Deshalb bitte ich Sie um ein respektvolleres Verhalten in den Besprechungen.”

Mehr Kommunikation

Jede Beziehung steht und fällt mit der Kommunikation. Deshalb lohnt es sich hier ganz besonders, viel Zeit und Aufmerksamkeit zu investieren.

In allen problematischen Beziehungen wird zu wenig oder zu kriegerisch kommuniziert.

Viele von uns sind es nicht gewohnt, offen und viel zu kommunizieren. Doch wenn wir zu wenig von uns selbst mitteilen, kann uns unser Partner nicht richtig verstehen. Die daraus entstehenden Missverständnisse führen zu völlig unnötigen Streitereien.

Was haben wir heute Schönes gelernt?

  • Das, was die meisten Probleme in Beziehungen macht, ist zu wenig gute Kommunikation.
  • Nur dann, wenn wir unsere Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche mitteilen, können wir vom Leiden in die Freude kommen.
  • Sprich besonders die unangenehmen Themen so schnell wie möglich an, sonst stauen sich Ärger und Frust an.
  • Nimm eine Haltung von Frieden und Wohlwollen ein.
  • Das Ziel der Kommunikation ist es, sich besser zu verstehen und gemeinsam eine Lösung zu finden, die für beide wirklich gut ist.
  • Greife nicht den anderen an, sondern sprich über dich. “Ich” statt “Du”!
  • Nenne die Gründe, die du hast. Erkläre dein “Warum…”
  • Sage, was du wirklich willst, was dir wirklich am Herzen liegt.

Wenn du wissen willst, wie du richtig viel Leichtigkeit und Freude in deine Beziehung bringen kannst, dann freue dich auf den Schlüssel Nummer 5, auf das große Finale von diesem Kurs.

Bis bald,
Christian

Was kannst du jetzt tun,
um liebevoller
mit dir selbst umzugehen?


Hier hast du Gelegenheit, mir etwas zu dem Thema mitzuteilen: