Gluecklich auf dem Berg

Was fürchtest du jetzt?

Spüre jetzt einmal für einen Augenblick hin, was dir im Moment Angst macht, wovor du dich fürchtest oder was dich gerade unsicher fühlen lässt.

  • Sind es Dinge aus dem Weltgeschehen, aus deinem Beruf, aus deinem Privatleben, aus deiner Partnerschaft?
  • Sind es kurzfristige Themen, die bald wieder gelöst sind, oder Themen, die möglicherweise länger andauern?
  • Spürst du vielleicht gar nichts Unangenehmes?

Wiederkehrende oder ständige Unsicherheiten, Befürchtungen oder Ängste führen in uns Menschen zu einem Ausnahmezustand, den wir Stress nennen.

Dieser Stress hat aus unserer Entwicklungsgeschichte hervorgehend genau eine Aufgabe: Er soll uns vor einer akuten Gefahr, wenn wir beispielsweise von einem wilden Tier bedroht werden, bestmöglich schützen.

Flucht vor der Beziehung

Das geschieht, indem alle verfügbare Energie in unsere Muskeln gepumpt wird, damit wir so schnell es geht, flüchten können.

Sollte eine Flucht nicht möglich sein, wäre die zweite Möglichkeit, gegen die Gefahr zu kämpfen.

Dabei geschieht in uns folgendes:

  1. Der Verstand, also das rationale Denkvermögen, wird heruntergefahren, denn ist wenig erfolgversprechend, einem hungrigen Tiger zu erklären, warum wir jetzt nicht von ihm gefressen werden wollen. Das Großhirn, das sonst einen Großteil unserer Körperenergie bekommt, muss auf seinen Anteil zugunsten der Muskeln verzichten.
  2. Unser Immunsystem wird heruntergefahren. Der hungrige Tiger ist definitiv jetzt eine größere Gefahr als Mikroben, die in unseren Körper eindringen könnte.
  3. Unsere Zell-Regeneration wird heruntergefahren. Normalerweise produziert unser Körper ständig neue, frische Körperzellen und entsorgt die alten. Dies wird in der Gefahren- bzw. Stress-Situation zugunsten der Muskelkraft unterbunden.

Du kannst leicht erkennen: Wenn wir im Stress sind, können wir nicht mehr klar denken und entscheiden, wir werden anfällig für Krankheiten und der Körper fängt an zu vergammeln, weil die Zellen nicht erneuert werden.

Von der Natur aus ist dieser Zustand nur für die kurze Dauer der Flucht vor der Gefahr vorgesehen. In unserem modernen Alltag dauert der Zustand oft erschreckend lange an.

Die Auslöser sind heutzutage in den seltensten Fällen Gefahren, wie ein wildes Tier, oder ein Mensch, der uns mit einer Waffe bedroht.

Es sind meist Alltagssituationen im Beruf, in der Familie und in der Beziehung. Wir geraten dort in Stress, weil uns immer wieder Situationen überfordern. D.h. wir sind oft nicht in der Lage, eine rationale oder emotionale Lösung in der Situation zu finden.

Unser menschliches Gefahren-Vermeidungs-Programm sieht dadurch unser Leben in Gefahr. Es warnt uns durch Angst-Gefühle vor der Gefahr.

Es warnt uns immer dann, wenn eines unserer Grundbedürfnisse als Mensch nicht erfüllt ist.

Die Angst hat also den Sinn, dass wir Maßnahmen ergreifen, um Abhilfe zu schaffen.

Wenn wir dies nicht tun, wird die Angst stärker und mit der Zeit entwickeln sich Körpersymptome, also Krankheiten.

In manchen Situationen, wie z.B. bei einem Unfall oder in einer starken Krise, geraten wir in einen Schock-Zustand. Dort werden sowohl Schmerz als auch Angst extrem abgedämpft, um unser Nervensystem vor einem Zusammenbruch durch Überlastung zu bewahren.

Oft genug dämpfen auch wir selbst, bewusst oder auch unbewusst, Schmerz und Angst ab, weil wir sie nicht fühlen wollen. Dies geschieht beispielsweise durch Ablenkung mit etwas Schönem, durch Herunterspielen der Situation, durch Verdrängen oder durch Kompensation über Genussmittel, Medikamente und Drogen.

Damit verhindern wir leider erfolgreich, dass Abhilfe geschaffen wird. Die problematische Situation wird also nicht aufgelöst.

Wir verhindern damit, dass wir gesund leben können.

Was ist also zu tun? Was stärkt unsere Gesundheit jetzt wirklich?

Wie wir sehen, schwächen uns Angst, Furcht und Stress extrem.

Um in unsere Kraft zu kommen, um gesund zu sein oder zu werden, brauchen wir ein Wohlgefühl. Denn wenn wir uns wohl fühlen, stärkt dies sowohl unsere Denkfähigkeit als auch unsere gesamte Vitalität.

Wir brauchen das Gefühl, dass unser Leben nicht in Gefahr ist. Dieses Gefühl bekommen wir automatisch dann, wenn unserer Grundbedürfnisse erfüllt sind.

Lebenskraft, starke Wurzeln, die dich tragen

Wir können diese Grundbedürfnisse in 5 Kategorien einteilen.

Sind sie erfüllt, haben wir die Grundlage, die wir brauchen, um uns ein gesundes, glückliches und erfülltes Leben gestalten zu können.

Sie wirken wie die starken Wurzeln, die einen Baum tragen.

Die 5 Grundbedürfnisse:

1. Existenzielle Sicherheit

Wir brauchen Trinken, Essen und einen sicheren, warmen Platz, an dem wir schlafen können.

Im deutschsprachigen Raum haben wir durch unsere sozialen Einrichtungen immer noch mit die besten Gegebenheiten weltweit.

Sollte es tatsächlich von öffentlicher Seite keine Hilfe geben, dann gibt es Freunde, die einem für eine gewisse Zeit einen Schlafplatz geben.

Zumindest tust du gut daran, wenn du solche Freunde hast.

Freundschaftliche Beziehungen zu pflegen, erweist sich gerade in Krisensituationen als einer der wertvollsten Rettungsanker.

Was können wir beitragen?

Füreinander da sein.

Ich sorge dafür, dass die Menschen in meinem Umfeld alles haben, was sie brauchen.

2. Sicherheit, Schutz vor Gewalt

Das ist tatsächlich ein Thema. Für diese Aufgabe haben wir in unserer Gesellschaft die Polizei geschaffen. Sie soll uns vor Gewalt schützen.

Doch nicht immer greift dieser Schutz:

  • Im häuslichen Bereich ist der Schutz oft nicht da. Solltest du dich in einer Gefahrensituation befinden, hole dir dringend Hilfe!
  • In Polizei- und Überwachungsstaaten kann die Polizei selbst zur Quelle der Gewalt werden.

Generell müssen wir Menschen lernen, wie wir miteinander umgehen. Wir müssen wissen:

  • Was ist zu tun, wenn es gefährlich wird?
  • Und vor allem: Wie lassen wir es erst gar nicht so weit kommen?

Wir müssen erkennen, dass wir nicht nur mit unserem engeren Umfeld (Partner, Freunde und Familie) Beziehungen haben, sondern dass wir mit jedem Menschen da draußen Beziehungen haben.

Lebensgemeinschaft Menschheit, Grundlage aller Beziehungen
  • Jeder einzelne ist Teil der Lebensgemeinschaft “Menschheit”.
  • Und diese ist Teil der Lebensgemeinschaft “Erde”.

Und wir täten gut daran, dass es gute Beziehungen sind. Dann kommt es nämlich nicht zu Kampf und Eskalation.

Auch der Unbekannte im Supermarkt ist ein Teil meiner Welt.

Wenn wir anfangen, auf andere Menschen zuzugehen, sie zu verstehen und zu fühlen, werden wir Verständnis und Mitgefühl füreinander entwickeln.

Daraus entsteht Vertrauen.

Wenn wir einander vertrauen, fühlen wir uns sicher.

Will ich mein Umfeld ignorieren und dagegen angehen oder will ich Wohlwollen und Freundlichkeit in meinem Umfeld erleben?

Was können wir beitragen?

Miteinander sein.

Ich bringe anderen Menschen Wohlwollen, Verständnis und Mitgefühl entgegen.

3. Geliebt werden, gemocht werden

Jeder Mensch braucht das Gefühl, geliebt oder zumindest gemocht zu werden.

  • Welche Menschen mögen dich?
  • Zu welchen Menschen fühlst du dich zugehörig?
  • Wer freut sich über deine Anwesenheit?
  • Welche Beziehung hast du zu dir selbst?
  • Magst du dich selbst?

Es ist essentiell, eine gute Beziehung zu dir selbst zu haben.

Es ist wichtig, zu erkennen, wie viele Menschen dich mögen, und immer mehr Menschen die Chance zu geben, dies zu tun.

Jeder von uns braucht Liebe und Zuwendung, sogar wir selbst.

Was können wir beitragen?

Was kann ich tun, damit meine Beziehungen, auch die zu mir selbst, liebevoller werden?

4. Passende soziale Kontakte

Es ist nicht nur wichtig, dass wir geliebt werden. Es wird leider oft übersehen, dass wir Menschen bei uns brauchen, die wirklich zu uns passen.

  • Mit welchen Menschen hast du Gemeinsamkeiten?
  • Was verbindet euch?
  • Worin ergänzt ihr euch? (Einer kann gut kochen, der andere gut essen.)
  • Passen die Menschen in deinem Umfeld wirklich zu dir?
Passende Beziehungen machen dein Leben reich

Nicht jeder muss gleich als dein liebster Schatz passen oder als beste Freundin. Manche Menschen passen besser als Partner zum Reden, andere zum Sport machen oder zum gemeinsamen Essen.

Sehr oft sehe ich, dass Menschen in einer Partnerschaft sind, und dabei so unterschiedliche Bedürfnisse haben, dass sie einfach nicht als Lebenspartner (oder Liebespartner) zusammenpassen. Das kann z.B. stark unterschiedliches Verlangen nach Sex sein, das können unterschiedliche Vorstellungen über Kinder oder Treue oder Offenheit in der Beziehung sein.

Wenn wir starke Liebe zu jemandem spüren oder uns sehr zu jemandem hingezogen fühlen, vergessen wir oft zu prüfen, ob wir wirklich zusammen passen. Daraus entstehen mit die schlimmsten Beziehungskonflikte.

Denn kein Mensch kann seine Bedürfnisse auf Dauer verbiegen oder unterdrücken, ohne dass schwerwiegende Konsequenzen entstehen.

Was können wir beitragen?

Wie passen die Menschen in meinem Umfeld wirklich in mein Leben?

Je stimmiger ich meine Beziehungen gestalte, desto leichter wird es für uns alle.

5. Freiheit, freie Entfaltung

Jeder Mensch ist auf diese Erde gekommen, um sich zu entfalten und zu entwickeln. Jeder hat eine einzigartige Kombination von Talenten, Interessen und Wünschen mitgebracht.

Jeder Mensch ist motiviert, sich in seiner Tätigkeit immer mehr zu verbessern.

Studien zufolge will praktisch jeder Mensch einen Beitrag zum Ganzen leisten. Viele wollen der Nachwelt etwas Schönes und Wertvolles hinterlassen.

Man hat festgestellt, dass Menschen enorm motiviert und produktiv sind und exzellente Arbeit leisten, wenn sie selbst wählen können, was sie wann, wie, wo und mit wem arbeiten.

Wir Menschen brauchen es, unseren freien Willen zu haben, uns frei entscheiden zu können, unsere Meinung frei äußern zu können, ohne dafür Sanktionen befürchten zu müssen.

Wie wichtig sind dir deine Freiheiten?

Stell dir mal vor… Wie es wäre, wenn du in einem Staat leben müsstest, wo dir vorgeschrieben wird, was du wann und wie zu tun hast. Man würde dich mit Gewalt dazu zwingen, Dinge zu tun, die du gar nicht tun willst. Klar, du würdest dich nicht gut fühlen. Nun würde man dir aber mit jeder Mahlzeit eine Droge einflößen, die dir die schönsten Glücksgefühle macht. Du würdest Sklavenarbeit verrichten und dich dabei gut fühlen.

Im Keller sein oder Freiheit für dich in der Beziehung

Welchen Sinn hätte dieses Leben für dich, wenn du zwar die ganze Zeit schöne Gefühle hättest, aber keine Freiheit mehr?

Was können wir beitragen?

Wie wichtig ist mir die Freiheit, das, wozu ich auf diese Erde gekommen bin, auch wirklich zu leben?

Schlussfolgerungen

Es ist erforderlich, dass jedes dieser 5 Grundbedürfnisse erfüllt ist, damit wir uns wohl fühlen können, damit wir frei von Stress und somit gesund sein können.

Wird nur eines der Grundbedürfnisse nicht oder nicht in ausreichendem Maße erfüllt, werden wir uns nicht glücklich fühlen können und wir öffnen damit Tür und Tor, dass wir krank werden.

Opfern

Selbstaufgabe durch Aufgabe von Grundbedürfnissen

Oft genug erleben wir massive Probleme in unserem Leben, weil wir, bewusst oder unbewusst, ein Grundbedürfnis einem anderen opfern.

So geben wir etwa einen Teil unserer Freiheit auf, um dadurch von anderen Menschen gemocht zu werden. Wir sagen z.B. Familienmitgliedern nicht unsere Meinung, weil wir befürchten, sie wenden sich dann von uns ab. Wir teilen unserem Partner unsere Wünsche und Vorlieben nicht mit, weil wir befürchten, dass wir dann die Beziehung gefährden. Wir gehen mit Freunden ins Kino, obwohl uns der Film überhaupt nicht interessiert, nur um dazu zu gehören.

Bedenklich wird es, wenn wir die Freiheit der Sicherheit opfern. So lassen sich viele Menschen bereitwillig abhören und überwachen, um sich vor Terrorismus sicher zu fühlen.

Neuerdings werden sowohl Freiheit als auch Verbundenheit geopfert, um sich vor einer ansteckenden Krankheit sicherer zu fühlen. Dies sollte insofern aufhorchen lassen, weil allein schon durch das Aufgeben von nur einem Grundbedürfnis kein erfülltes Leben mehr möglich ist und sowohl psychische als auch gesundheitliche Schäden unausweichlich sind. 

Mit jedem Bedürfnis, das wir aufgeben, geben wir einen Teil von uns selbst auf.

Grundbedürfnisse in Beziehungen

Immer, wenn in einer Beziehung Probleme bestehen, liegt es daran, dass ein oder mehrere Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind, oder wir zumindest nicht erkennen, dass sie erfüllt sind. Sobald wir diese erfüllen, bzw. es erkennen, entspannt sich die Lage.

Da das Zurückstellen oder Unterdrücken der Grundbedürfnisse meist unbewusst geschieht, ist es manchmal nicht leicht, diese Verhaltensmuster selbst zu erkennen, geschweige denn, sie so zu korrigieren, dass es dir und den Menschen in deiner Umgebung danach gut geht. Mit fachkundiger Hilfe geht das deutlich leichter.

Dein persönliches Erstgespräch
30min kostenfrei für dich