Auch wenn die Liebe noch so groß ist, kommt es in der Beziehung immer wieder mal zu Problemen. Das ist meist für beide Partner belastend.

Das Tolle daran:

Du kannst den Spieß jetzt umdrehen und die Probleme nutzen, um mehr Liebe zu erleben.

Wie du das praktisch machst, erfährst du in diesem Artikel.

Damit dir das gelingt, brauchen wir zunächst einmal das Verständnis dafür, was tatsächlich geschieht, woher die Probleme kommen und wohin sie gehen…

Dazu machen wir einen kurzen Ausflug in deine Vergangenheit.

Die Ursachen

Man muss sich das mal bildhaft vorstellen:

In der Schule stehst du vollkommen allein da. Niemand der dir hilft.

Stattdessen übermächtige Wesen, die sich Lehrer nennen und permanent Anforderungen an dich stellen. Wesen, das dich die ganze Zeit zwingen

  • irgendwelche Dinge zu tun, die du nicht tun willst
  • und die Dinge, die du tun willst, nicht zu tun

Diesen Wesen gegenüber bist du VÖLLIG machtlos.

Weil – und hier kommt ein wichtiger Kern – auch die Menschen, 

  • die du am meisten liebst, 
  • und die dir ins Gesicht sagen, dass sie dich lieben,

also deine Eltern, auf der Seite dieser Übermächtigen stehen.

Anstatt dich vor ihnen zu beschützen, liefern sie dich ihnen aus und üben denselben Zwang auf dich aus wie sie. Damit sind die Menschen, die dir am nächsten stehen, auf gewisse Weise die Gegner deines eigenen freien Willens und deiner Lebendigkeit.

Tun sie das, weil sie böse sind?

Nein. 

Sie tun es, weil sie glauben, das sei GUT. Sie glauben, das sei Liebe. Sie tun es aus bester Absicht.

Deren Eltern haben es ihnen so beigebracht. Und schließlich gilt es als normal, dass Kinder so ERZOGEN werden.

Die Fakten

“Erziehung” im Obstbau bedeutet: Die Pflanze wird gezungen, an Drähten zu wachsen, damit sie möglichst viel Ertrag bringt!

Erziehung für Apfel-Bäumchen

Warum wird der Umgang mit Kindern wohl genauso genannt?

Ob du es willst oder nicht – das was du in früher Kindheit bei deinen Eltern oder Betreuern erlebt hast, ist in deinem Unterbewusstsein als “Liebe” abgespeichert.

Haben unsere Eltern dafür gesorgt, dass wir unsere ur-eigene Idee vom Leben entwickeln und ins Leben bringen?

Nein. Sie haben uns ihr Verständnis vom Leben und von Liebe übergestülpt. 

Deinem Unterbewusstsein wurde auf diese Weise beigebracht, Liebe ist:

  • Deinen eigenen Willen aufgeben
  • Anderen gehorchen
  • Funktionieren und produktiv sein
  • “Gut” sein – wobei nur die anderen bestimmen, was “gut” ist – dein Begriff von “gut” zählt nicht
  • Die Schmerzen dieser Selbstaufgabe einfach runterschlucken

Deinem Verstand wurde dabei etwas anderes gesagt:

  • Das geschieht alles zu deinem Besten
  • Wir sorgen für dich
  • Wir haben dich lieb

In der Psychologie gibt es einen Begriff für solch ein Verhalten: Gaslighting

Es bedeutet einfach gesagt: Dich das Eine erleben lassen und dir dabei einreden, es würde etwas Anderes stattfinden

Gaslighting ist “Psychischer Missbrauch, bei dem das Realitäts- und Selbstbewusstsein allmählich deformiert bzw. zerstört wird.” (siehe z.B. Wikipedia)

Und das ist das Normal, mit dem wir in unserer Gesellschaft aufwachsen.

Es geht hier nicht darum, jemanden anzuklagen. Wie gesagt, deine Eltern haben aus bester Absicht gehandelt, aus ihrem Verständnis von Liebe. Es geht darum, die Wahrheit unserer Situation zu erkennen, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Was hat deine Beziehung damit zu tun?

In der Beziehung sind wir mit dem Menschen zusammen, der uns am nächsten ist und den wir am meisten lieben.

Unser Unterbewusstsein wählt also die Verhaltensweisen, die wir als Kind in diesem Kontext abgespeichert haben. Das ist das Verhalten, das wir von den Eltern und Betreuern gelernt haben – also das oben beschriebene.

Wenn du einmal offen hinschaust, erkennst du:

Das, was du jetzt in deiner Beziehung erlebst, ist exakt das, was du als Kind erfahren hast, als man dir gesagt hat: Ich liebe dich.

Und bei deinem Partner ist es genauso. Er lebt das, was ihm als Liebe beigebracht wurde.

Wir können das nun einfach so lassen und weitermachen wie bisher. Doch vielleicht möchtest du das nicht und suchst einen Weg, es zu verändern… Einen, der funktioniert.

Gut, dann habe ich etwas für dich.

Wie komme ich zu echter Liebe?

Das ist gar nicht so schwer. Denn es gibt 5 bewährte Schritte, mit denen wir unsere echte Liebe entfalten:

  1. Die Neu-Definition

Ich mache mir klar, was ich als “Liebe” leben will. Ich schaffe mir meinen eigenen Begriff von Liebe: Was bedeutet Liebe tatsächlich für mich? Welches Verhalten ist für mich liebevoll und welches nicht?

Am besten schreibst du das auf ein Blatt Papier “Liebe bedeutet für mich…”, denn im Kopf sind es nur vage, schwammige Gedanken. Wenn du es aufschreibst, hast du konkrete Merkmale, mit denen du Liebe von Nicht-Liebe unterscheiden kannst.

  1. Die Selbsterkenntnis

Ich erkenne mehr und mehr, wo ich mich selbst nicht so verhalte, wie es meinem Begriff von Liebe entspricht. Ich fange an, zu bemerken, wo mein Unterbewusstsein die alten Verhaltensmuster nutzt.

  1. Das Einverständnis

Ich kämpfe dagegen nicht an (“Oh, ich verhalte mich schlecht…”) sondern gehe in das Einverständnis mit mir:
Ich sehe: Ich verhalte mich so, wie es mir als “gut” beigebracht wurde. Und das ist natürlich und verständlich.

  1. Der Entschluss

Ich sehe, dass mein Verhalten nicht mehr meinem aktuellen Begriff von Liebe entspricht. Daher entscheide ich mich, mein Verhalten von jetzt an zu ändern und auf den neuen Stand zu bringen.

  1. Die Tat

Ich mache jetzt das, was notwendig ist, um mir mein neues Verhalten anzugewöhnen. Ich weiß, Veränderung braucht manchmal Zeit. Deshalb bleibe ich beständig dran, mein Verhalten Tag für Tag immer liebevoller zu machen.

Wenn du diese 5 Schritte machst, wirst du direkt mehr Liebe in dir selbst spüren.

Außerdem wird sich dein Verhalten in der Beziehung ändern. Du wirst mehr Liebe in die Beziehung geben. Und dein Partner wird unbewusst anders auf dich reagieren. Somit du wirst mehr Liebe in der Beziehung erleben.

Zusammenfassung

Probleme in der Beziehung kommen nicht daher, dass Beziehungen grundsätzlich schwer sind. Sie kommen daher, dass dein Unterbewusstsein auf die Verhaltensweisen zurückgreift, die du als Kind von deinen Eltern oder Betreuern gelernt hast. Viele davon sind wenig liebevoll.

Um mehr Liebe zu erleben, leg erst einmal fest, was Liebe für dich wirklich bedeutet. Erkenne liebevoll, wo du dich noch nach alten Mustern verhältst statt nach deinem neuen Begriff von Liebe.

Bleib dran, dein Verhalten nach und nach auf den neuen Stand zu bringen. Dadurch wirst du in dir und in deiner Beziehung immer mehr Liebe erleben.

Es lohnt sich, denn… (lies weiter…)